Eine aktivierende Lehre, in der Sie sich Sachverhalte, Probleme und Modelle in Gruppen erarbeiten und auch verarbeiten, ist aus unserer Erfahrung für viele Themen angemessen. Dabei ermöglichen wir als Lehrende gerne selbstständige Lern- und Entdeckungsprozesse. Ein geeigneter Methodenmix innerhalb einer Lehrveranstaltung ist maßgeblich für eine gelungene Veranstaltung. Genauso optimal für Ihr Lernen kann ein interessant gestalteter Vortrag sein, der mit Übungen zur Wissensverarbeitung verknüpft wird.
Integrierte Lernaufgaben und skriptbasiertes Selbststudium sind für uns selbstverständlich, tragen jedoch nur bedingt zum selbstorganisierten und selbstverantwortlichen Lernen bei. Das problembasierte Lernen (POL) geht von konkreten Problemen (z.B. Fallbeispielen aus der logopädischen Praxis) aus, für die Lösungsmöglichkeiten entwickelt werden müssen. Anhand eines Falls wird das eigentliche Problem sowie Ziele definiert, die abgearbeitet werden, um zu Schlussfolgerungen zu kommen. Damit fördern wir Ihre Problemlösekompetenz sowie Ihr interdisziplinäres Denken.
Lebenslanges Lernen umfasst, „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.” (EU 2001)
Warum „Lebenslanges Lernen“ in der Logopädie?
Die Logopädie ist nicht nur als therapeutische Handlungswissenschaft gefragt, es geht auch um ihren Professionalisierungskontext.
Unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens geht es für Logopäden/-innen darum, ihre berufliche Handlungskompetenz durch die Reflexion ihres beruflichen Handelns systematisch zu erweitern und zu vertiefen, was für die Professionalisierung und Anerkennung der Wirkungsbereiche der therapeutischen Berufsgruppe unerlässlich ist.
Um stets nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft handeln zu können, ist es für Logopäden/-innen unverzichtbar, während der gesamten beruflichen Lebensspanne das eigene Handeln zu hinterfragen und hinsichtlich seiner Evidenz zu überprüfen. Von den Logopäden/-innen ist damit gefordert, sich im Berufsalltag regelmäßig mit dem eigenen Denken und Handeln in der Praxis auseinanderzusetzen.
Ziel Ihrer Ausbildung ist es, beruflich-professionelle Handlungsfähigkeit zu entwickeln, um in den verschiedenen Handlungsfeldern der Logopädie tätig werden zu können. Es geht nicht um isolierte Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern um die Fähigkeit und Bereitschaft zu fachlich fundiertem und verantwortlichem Handeln.
Bezogen auf professionelles und berufliches Handeln führen Lernprozesse zu einer nicht unmittelbar beobachtbaren Kompetenz, mit der Aufgaben in beruflichen Handlungsfeldern, wie beispielsweise logopädische Diagnostik und Therapie, bewältigt werden können. Kompetenz im Sinne einer beruflich-professionellen Handlungsfähigkeit wird somit in der Aufgabenbewältigung, d.h. durch die Therapieperformanz sichtbar.
Der Kompetenzbegriff spielt im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) eine bedeutende Rolle. Als Kompetenz wird die Fähigkeit und Bereitschaft des Einzelnen bezeichnet, Kenntnisse und Fertigkeiten sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten zu nutzen und sich durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Kompetenz wird in diesem Sinne als umfassende Handlungskompetenz verstanden (vgl. Kompetenzprofil für die Logopädie, dbl).
Der/ die Logopäd*in soll nach Abschluss fähig sein, Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- und Schluckfähigkeiten...